25.09. Saisonrückblick…
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25.09. Saisonrückblick…

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… eine Nachlese zu Madrid, das Ende der Langdistanzkarriere und mein Spendenlauf. Es gibt einiges zu berichten, gehen wir es an:

Meine Saison startete im März mit einem Gesamtsieg beim Frühjahreslauf in Olching und endete offiziell im Herzen von Spanien (Madrid) bei der Europameisterschaft über die Langdistanz mit einem DNF (=Did not finish), d.h. ich konnte das Rennen – an Platz 3 liegend – nicht beenden. Dazu dann später – mit Fotos – mehr. Auch möchte ich Euch nochmal auf meinen Spendenlauf für Ärzte ohne Grenzen hinweisen. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

Die Ausbeute 🙂 
Zwischen diesen benannten sechs Monaten liegen – neben einem 30h Job, dem Ehrenamt und einem Fernstudium – knappe 400 Stunden (reine) Trainingszeit (gute 6.000 km über alle drei Sportarten), Disziplin, Entbehrungen, tägliche Motivation, Schweiß, auch Blut, Tränen, Höhen und Tiefen, aber vor allem eines: unendlicher Spaß und Freude welche ich bei der Ausübung meines Sportes habe.

Ich bin zufrieden mit dem was da so passiert ist:

  • März: Gesamtsieg Frühjahreslauf Olching (10km)
    Ein schönes warm-up zu Hause
  • April: Deutsche Meisterin Duathlon Kurzdistanz (AK40, 7. Platz Gesamt)
    Perfekter Saisoneinstieg im hohen Norden
  • Mai: 4. Platz Regensburg Marathon
    Ein Marathon aus dem Stehgreif – superb
  • Juni: Bayrische Meisterin Triathlon Mitteldistanz (AK40, 3. Platz Gesamt)
    Der erste Triathlon nach knapp 2 Jahren – passt!
  • Juli: Gesamtsieg Alpseelauf Immenstadt (25km, 800 Höhenmeter)
    Revival, zum 2. Mal nach 2015
  • August: Gesamtsieg Schluchtlauf Bad Kohlgrub (10km)
    Nach 2 Wochen Trainingslager ein grandioser Abschluss
  • August – Teil 2: 3. Platz Mitteldistanz Zell am See
    Hatte mir mehr erwartet, aber wegen Wintereinbruch fiel das Radfahren weg, ein Swim&Run passt nicht zu meinen Fähigkeiten
  • September: Rennabbruch Europameisterschaft Madrid Triathlon Langdistanz
    Auch darüber kann ich stolz sein (s. unten)

Nach den zähen Anfangsmonaten des Jahres habe ich zum Glück auch grundsätzlich mal kapiert, das Triathlon EINE Sportart ist und das Training genau auf das Zusammenspiel der Komponenten abgestimmt ist. Dennoch freute ich mich enorm, dass ich den 3-monatigen Trainingsrückstand beim Laufen (die Lieblingsdisziplin) wieder gut aufholen konnte, allerdings zählt seit den Wintermonaten auch das Radfahren zu meinen Paradedisziplinen. Naja und das Schwimmen lassen wir einfach mal. Fisch werde ich in diesem Leben keiner mehr 🙂 Ich kann hier gute Leistungen bringen, das weiß ich, aber es ist bei jedem Wettkampf ein Lotterie…

 

 

 

 

 

Europameisterschaft  Langdistanz Madrid
Nach der Premiere 2016 in Zürich (4. Platz) und dem Vize-WM Titel in Zofingen 2017 (Duathlon) wollte ich meine letzte Langdistanz ebenso erfolgreich beenden.

Während so einer Reise bin ich  immer sehr dankbar und happy, wenn ich neue Orte kennenlernen und Eindrücken gewinnen kann: Geschwommen wurde in einem 80km nördlich von Madrid entfernten Reservoir am Ort Buitrago de Lozoya (ca. 975 ü. HM, Foto oben). Der alte Ortskern wurde wegen seinen historischen Bauten als Kulturgut in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.

Anschließend ging es auf die Radstrecke (s. Foto unten), welche mit 2.600 Höhenmeter bespickt war (75% auf den ersten 80km!!). Es ging durch die wunderschönen Gebiete der Sierra Madrileña, inklusive der Anstiege zu den Orten Canencia (1.500 ü.HM), Morcuera (1690 ü.HM) und Cotos (1840 ü.HM) bevor man dann nach weiteren 100km mit 600 Höhenmeter, die richtig wehtaten, die Wechselzone in Madrid erreichte.
Der Lauf sollte dann in 1+4 sehr verwickelten und ebenfalls mit einigen Höhenmetern durch die spanische Hauptstadt gehen. Nicht für mich:

Ich wechselte nach einer Rennzeit von 8,5 Stunden an Platz 3 liegend in die Laufschuhe, merkte aber sofort, dass was gar nicht stimmt. Sowas hatte sich im letzten Drittel der Radstrecke – mit seltsamen Kopfschmerzen und einer Grundübelkeit – schon abgezeichnet. Leider hat der Veranstalter bei 35 Grad auf 184km (die Strecke war mit 171km ausgeschrieben, wurde aber zu letztem Jahr geändert), genau und NUR 6 Verpflegungsstationen. Die Bedingungen sind für alle gleich, ganz klar, aber ich kam mit der Hitze nicht zurecht (vllt hatte ich auch einen beginnenden Hitzschlag). Daher entschied ich mich für meine Gesundheit und beendete das Rennen nach nur 10 Lauf-Minuten. Kämpfen und Quälen gehört zum Leben ganz klar dazu, das kann ich ja besonders gut, aber nicht, wenn der Körper ab beginnt eindeutige Warnsignale gibt.
Ein Blick auf die Ergebnis-Liste hat mir suggeriert, dass das erklärte Ziel der Reise, ein Podiumsplatz, drin gewesen wäre. „Hätte, wäre, wenn“. Sich von einer Langdistanz zu erholen dauert in der Regel 2-3 Monate. In diesem Falle vermutlich länger.

 

 

 

 

 

 

Fotos: oben links: Blick aus dem Flieger auf die vermeintliche Region 🙂
Oben rechts: Die Hammerradstrecke
Links: Die etwas komplizierte und verwinkelte Laufstrecke

 

 

 

Learning to fly
So ist das im Sport. Wenn man hoch hinaus will, puscht man seinen Körper. Kann aber auch tief fallen. (siehe Jan Frodeno, der die WM auf Hawaii absagen musste). Ich bin SEHR stolz auf meine menschliche Entscheidung. Es ist nur schade, dass es in der heutigen (social media) Welt nur noch um Erfolge, und um „Höher, schneller, weiter“ geht. Jeder „Finisher“ wird gefeiert, die, die aufhören sind die Looser und der Mensch mit seinen wahren Beweggründen bleibt im Hintergrund.
Egal, ich habe mit meinen 41 ¾ Jahren beruflich, privat und sportlich schon so viel erreicht (was andere sicherlich nicht mehr schaffen) und daher ist mir das alles ziemlich egal und beweisen muss ich mir auch nichts mehr. Wenn man das mal kapiert hat, lebt es sich relativ entspannt 🙂

 

Gute Einsichten führen zu guten Aussichten
Und da ich aber auch ein sehr selbstkritischer und reflektierender Mensch bin: Vielleicht wollte ich dieses Jahr einfach zuviel. Diese ganze, sehr lange Geschichte mit der Hüfte/dem Nerv hatte mich ja nicht nur körperlich sondern auch mental enorm mitgenommen. Da kann man dann nicht erwarten, dass das Uhrwerk sofort wieder rund läuft. Man weiß es nicht, aber ich denke, mir hat jetzt hintenraus die Luft gefehlt, evtl. die Hitze und der Nerv zwickt halt leider auch hin und wieder noch 🙂

DANKE !
Trotzdem bzw. dennoch vielen lieben Dank an alle Privatpersonen, allem voran meiner “Allinger Gang”, die mich während dieser „Reise“ aktiv oder passiv unterstützt haben. Sei es: Launen aushalten, zeitliche Abstinenz, perfekte Vorbereitung (mein Trainer Jo), gutes Material (mein „Schrauber“ Franco“) oder einfach nur mit lieben und netten Gesten für mich da sein! Und zu guter Letzt natürlich ein Dank an die Privatbräuerei Erdinger Weißbräu, meinem Sponsor (Mitglied Regio Team).

 

Der Spendenlauf
Ich hatte bereits im August darüber berichtet (LINK), dass ich beim München Marathon am 14. Oktober einen Spendenlauf für Ärzte ohne Grenzen bestreite. Die Organisation setzt sich für qualitativ hochwertige und effiziente Gesundheitsversorgung in den Ländern ein, in denen das Überleben von Erwachsenen und Kindern gefährdet ist. In unserer Wohlstandsgesellschaft können wir uns gar nicht vorstellen, was es heißt, keinen Zugang zu – wenigstens – grundlegender medizinischer Versorgung zu haben. Ich – und viele andere Menschen – danken für Eure Unterstützung. HIER gelangt ihr zu meiner Spendenseite.

Und nun: Die Gesundheit und der Abschied von der Langdistanz
Eigentlich bin ich ja topfit, mein Fitnesslevel hat in 2018 ein neues Novum erreicht. Erfolgsgarant mein insgesamt guter Allgemeinzustand: war ich doch zuletzt im Oktober 2016 (!) krank, seither keine Grippe, Erkältung, Infekt, nada, niente nothing), d.h. ich habe seit Saisonbeginn im November 2017 elf Monate ohne Ausfälle gut durchtrainieren können.
Das ABER:
Bereits seit 3 Jahren weiß ich, das ich an einer Stoffwechselerkrankung leide, welche negativen Einfluss auf die Nieren  ausübt.  Und, um es zu verkomplizieren, das Ganze ist eigentlich schon seit über 20 Jahren bekannt, war aber bis 2015 unbehandelt, so dass das Organ im Laufe meiner Lebensjahre irreparabel geschädigt ist (ich berichtete).
Nun gut, um es kurz zu machen: Jede extreme und/oder lange sportliche Aktivität, gerade Langdistanz, ist durch den Abbau/Zerfall von Muskelmassen eine enorme Belastung für die Nieren, da diese die Stoffwechselschlacken abbauen müssen. Alleine „gesunde“ Sportler weisen Tage nach so einem Wettkampf hohe Belastungswerte auf, welche die Lebenskerze ein Stück weiter abrennen lassen!

Zu dieser kleinen, tickenden Zeitbombe in meinem Körper gibt es keinerlei Prognose gibt. Ich bin mit meinen Medikamenten gut eingestellt, so dass ich nicht mit weiteren Nierensteinen (wie in 2015) rechnen muss, doch kann man nicht vorhersagen, wie sich die Organfunktion entwickelt. Daher habe ich mich entschieden, nicht weiter grob Fahrlässig, bzw. fast schon vorsätzlicher mit meiner Gesundheit umzugehen und etwas Druck und Belastung rauszunehmen.

 

 

 

Die sportliche Zukunft
Daher für mich keine Langdistanz mehr, über was ich schon etwas traurig bin, weil der Sport meine Leidenschaft ist! Nach „nur“ 6, dafür erfolgreichen Jahren stellt man sich natürlich vor diesem Hintergrund schon mal die Frage, „wie lange noch?“. In dieser Zeit habe ich rund 90 Rad-/Lauf-/
Triathlonrennen
absolviert und hatte in über 90% der Fälle ein (Gesamt-) Podiumsplatz inne. Sehenswerte Bilanz finde ich. Natürlich mache ich weiter, aber mit meinem Lieblingsprinzip Qualität vor Quantität auch und um mehr Zeit für meine geliebten Berge zu finden!

 

Liebe Grüße
Eure Anja

PS: Ich bereite mich jetzt erstmal auf meine große Reise im November vor. 3 Wochen mit dem Rucksack durch Vietnam. Danach gibt es es kleines Fotoalbum Wenig Text 🙂  Tja und dann lass ich mich natürlich auch mal durchchecken, ob nicht doch irgendein Virus in mir schlummert… Ich hatte in den letzten Wochen immer wieder das Gefühl ich werde krank, aber irgendwie war das alles nicht Fisch und nicht Fleisch und das Training lief richtig gut

 


Ein paar Fotos aus der Stadt: Das links oben beschreibt eine Langdistanz ganz gut 🙂 Man hat größtenteils Spaß, es gibt aber auch brutale, blutige Momente, durch die man durch muss….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Bilder (von oben nach unten, rechts nach links…):

  1. Der zum Appartement angrenzende Retiropark. Eldorado für Jogger 🙂
  2. Fluggrundausrüstung: Der Sportler bleibt gesund – und ich sowieso (seit 23 Monaten!)
  3. Mein Apartment: Selbstversorgung und Autonomie das A&O für eine relaxte Vorbereitung
  4.  Das Gym: Die finalen Trainingseinheiten wurden Indoor durchgeführt. Radfahren in Madrid ist ein Himmelfahrtskommando
  5. Sonnenaufgang über Madrid.

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