07.11. Jahresrückblick
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Lesezeit: 4 Minuten
2021 – Es hat einfach alles gepasst.
Bedingt durch Offseason/Saisonpause hat für mich ein Sportjahr grundsätzlich den Turnus (ca.) November-November. Allein schon deshalb, da die legendäre „Winterlaufserie Ismaning“ aka „Sport Ruscher Läufer Cup“ mit dem ersten Lauf Mitte Dezember DER Wettkampf-Einstieg in die Saison schlecht hin ist. Morgen, 08.11.2021, geht es los mit der Saison 2021/22 und daher der passende Zeitpunkt für einen Rückblick in Worten:
Nach meinem Sieg beim Dresden Marathon am 08.11.2020 welcher im 2. Lockdown als Profi-Rennen abgehalten werden musste, flutschte ich Pandemiebedingt direkt in das „Free’n’nSolo“ von Sport Ruscher und dies war ein unglaublicher Start-Motivator. Ich fand die Idee, die abgesagten Rennen als virtuelle Läufe am selben Wochenende auf der Originalstrecke abzuhalten einfach mehr als genial, weil es dem echten Event richtig gleichkommt und somit annähernd Vergleichbarkeit darstellt. Ansonsten bin ich ehrlich gesagt nicht so der Fan der virtuellen Sachen: „Laufe irgendwo, irgendwann und schicke den Link ein“, hat für mich als semi-professioneller Wettkampfsportler keine Authentizität.
„Ändere das Ziel, aber nie die Motivation“
Ein Spruch, der mich seit Corona-Beginn begleitet und der maßgeblich mit dazu beigetragen hat, dass ich in eigenen virtuellen Wettkampfläufen in allen Distanzen neue persönliche Bestzeiten aufstellen konnte. So z.B. beim Ismaninger Abschlusswettkampf am 20.02.2021, wo ich die 21.1km in 01.24,40 lief und bei den anschließenden 5- und 10km der Seitz Laufsporttage in Kempten (mit Zeitnahme auf der Originalstrecke, aber virtuell.
Kopfsache, aber es geht!
Das war schon die Vorbereitung auf erstmal DAS vermeintliche Großprojekt im Jahr 2021: Mein erster Ultralauf über 50km. Rückblickend wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, was noch alles folgen sollte. Wahnsinn! Aber der Reihe nach:
50km durch den Landkreis Fürstenfeldbruck für einen guten Zweck
Meine Lust am Laufen wollte ich mir durch Corona nicht nehmen lassen, so startete ich mal wieder ein Benefizprojekt für meine ehrenamtliche Tätigkeit als Sterbebegleiterin (neben dem Frankfurt Marathon 2019 und der „Alpenstrassenradtour“ 2020). Der 28.03.2021 war nicht nur klimabedingt ein Traumtag. Von einem tollen Team begleitet lief ich nach 03.41,30 in meinem Heimatort in Alling ein und wurde unvergesslich empfangen. Dazu kamen knappe 2.500 EURO für einen guten Zweck. What a Day!
Mitnehmen was geht und dabei laufen für die, die es nicht können
Tja und dann? Die Situation war weiterhin unübersichtlich. Wird es Wettkämpfe geben? Unter welchen Bedingungen? Ich hatte mir auf alle Fälle mal einen kleinen Fahrplan zurecht gelegt, mal schauen was daraus werden sollte, denn für mich gab es nur ein Credo: Flexibel bleiben und mitnehmen was geht:
So kam ich relativ „spontan“ auf die Idee am 09.05. den Wings4Life World Run zu bestreiten. Hier konnte man sich die Strecke (nicht aber die Uhrzeit) aussuchen. Ich wählte „mein Terrain“, die Ruderregatta in Oberschleißheim, wo ich ca. 12 Monate zuvor meinen Traum des „sub3“ Marathons realisierte (natürlich auch allein 😊). Der Start in der MEZ war um 13 Uhr und es war nach durchwachsenen Wochen der erste heiße Sommertag. So wurden aus geplanten 47km auf der 8,9km langen Schleife „nur“ 43,22km (03.08,54), damit allerdings der Deutschlandsieg mit dem 7. Platz Weltweit. Wieder war ein tolles Team, ein wichtiger Garant für diesen Erfolg.
„Team Work makes the Dream Work“!
Auch hier dachte ich danach, besser geht es nicht mehr, wieder ein genialer Tag, den ich nicht so schnell vergessen werden, auch wenn es brutal hart war.
„If you dream it, you can do it”
Bald danach lichtete sich die Wettkampfsituation etwas und die Monate Juni-August waren wie im Rausch. Ein Erfolg jagte den anderen: u.a. Vize-Europameisterin auf der Triathlon-Mitteldistanz (AK 45, Platz 10 Gesamt), dann ein Doppelpodium beim Schlegeis Skyrace gefolgt von einem souveränen AK Sieg beim 70.3 Ironman in Graz (7. Gesamt in 04.41h). Und genau dieses Rennen gab mir den letzten Schliff für das ultimative Highlight des Jahres: Die ITU Weltmeisterschaft über die Triathlon Langdistanz im holländischen Almere am 12.09.2021.
Einige (internationale) Titel habe ich im Triathlon Sport schon errungen, Weltmeister zu werden, ist seit einige Jahren ein Traum von mir, den ich nie aufgehört haben zu träumen. Das mir das dann auf der Königsdisziplin über 3,8km schwimmen, 180km Radfahren und 42,2km laufen in 10.03 Stunden gelang ist schon ein Beweis dafür, dass man nie aufhören darf, an sich zu glauben. Auch hier belegte ich insgesamt einen sehr guten 6. Platz mit der schnellsten Marathonzeit und auch das ist ein Beweis, dass „Alter nur eine Zahl ist“ 😉
Wenn es läuft, dann läuft’s: Der grandiosestes Saisonabschluss überhaupt
4 Wochen nach diesem Triumph sollte es dann noch besser kommen: Die Tour de Tirol stand an. Das Etappenrennen über 75km und knapp 4.000 Höhenmeter mit 3 Rennen an 3 Tagen. Eine Veranstaltung auf meiner Bucketlist, die ich eigentlich „nur“ genießen wollte. Aber irgendwie kam es anders: Vollkommen befreit von Druck und Anspannung lief ich insgesamt auf den 4. Platz, vor mir nur 3 Mädels aus der W20, d.h. virtueller Gewinn aller anderen Altersklassen in einer Gesamtzeit von 07.26 Stunden.
What a Year! Alle Erfolge und Rennen aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Oft werde ich gefragt, wie ich das meistere. Ganz einfach: „Der Geist ist der Herr, der Körper der Bedienstete“ 😉. Man darf die Kraft der Gedanken nicht unterschätzen!
Und jetzt: Herbert von Karajan sagte mal: „Wer alle seine Ziele erreicht hat, hat sie wahrscheinlich zu niedrig gewählt“. Tja, dann mal los in die Saison 2021/22.
Eure Anja
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PS: Seit 10 Jahren (2012-2021) betreibe ich nun schon den Triathlon- und Laufsport. Dafür gab es dieses Jahr wieder ein goldenes Abzeichen der Deutschen Triathlon, welches sich gut in die Sammlung einreiht 🙂
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