“Course Long”: 43k/2200HM
Zeit: 04.51,32 Stunden
Platz: 3

Eigentlich war der Trail am Ufer des Longemer-Sees nicht geplant. Ernsthaft!

Ich hatte mich für diese letzte Juniwoche auf einen schönen (Rad-)Urlaub eingestellt, um die wundervolle Bergwelt der Vogesen zu genießen. Dann kamen die Google Algorithmen ins Spiel, die mir diesen Wettkampf vorschlugen, von dem ich noch nie gehört hatte, auch wenn er Teil der französischen Trailserie „Trophée des Vosges“ ist.

Nun gut, ich dachte mir vor ca. 2 Monaten, „nimmst den Lauf als Abschluss einer guten Trainingswoche halt mit“. Trails machen mir unheimlich viel Spaß und sind super Training für alles Mögliche wie bspw. Koordination, (Muskel-)Kraft, Mentale Stärke, Laufökonomie, etc.

Und siehe da: Alles passiert bekanntlich aus einem Grund, denn nach meinem Sturz beim Koasamarsch haben sich Schleimbeutel und Wunden entzündet. Laufen ging einigermaßen, Schwimmen erst wieder nach Wunderverschluss, Radfahren war aufgrund der Sehnenbelastung bedingt aushaltbar, aber eher unrund, daher wären 7 Tage auf dem Rad allein nicht gut gewesen. Bis zum Renntag hatte ich somit 3 Schwimm-KM (1 Einheit), 218 Rad-KM (3 Einheiten mit 2960HM) und 55 Lauf-KM (1300HM) in den Beinen, dazu noch 2-mal Krafttraining.

Dazu hielt bzw. hält mich die 5-tägige Antibiotika-Kur der Vorwoche mit sog. „Antibiotika induziertem“ Durchfall ziemlich auf Trab. Ich fühle mich körperlich zwar wohl, muss aber zusehen, dass genug Elektrolyte reinkommen. Das erste Mal Antibiotika nach knapp 10 Jahren war etwas zu viel für meinen Körper.

Zum Rennen – KEEP SHOWING UP  🔥: 

Ich wusste nicht, ob das Knie hält und was der Darm macht. Aber, was soll’s? Ich vertraue auf meine Interozeptionale Kompetenz!

„Take a deep breath and Let Go! Have Fun, Control the Controllables and let the Universe do it’s damn f*** Job“

Wohl aufgrund meines aktuellen UTMB-Indexes (693) bekam ich die Startnummer 1, hatte aber mit Sandy Gross (Jahrgang 2001/UTMB 622), Elodie Robert (1995/621) und Ségolène Valance (1990/595) drei große Konkurrentinnen. Der Index kann im Allgemeinen nur bedingt zum Vergleich herangezogen werden: Bei mir entspricht er definitiv nicht meiner aktuellen Form auf den Trails. Und Sandy z.B. gewann vor kurzem den Marathon beim internationalen Madeira Ultra Trail (Infos zur Berechnung). Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich mich langsam mal von dem eigens auferlegten Druck befreie, mich mit annähernd 49 Jahren als Allround-Athletin immer noch mit den jungen Spezialisten messen zu wollen.😁

Und wie es meist so ist: Sarah Vieulle, eine Profi-Trailläuferin stand noch unvermittelt an der Startlinie (1985/745) und deklassierte das Frauen-, aber auch das Männerfeld und wurde mit einer Zeit von 04.22,27 im Gesamtfeld 7. Es kamen über 700 Läufer ins Ziel, davon 161 Frauen!

Ich war super zufrieden mit meinem (Trainings-)Lauf, der sehr stark war, vor allem Bergauf, was ich fast alles laufen konnte. Trotz der teilweise steilen Passagen und wenn man Männer einholt ist das immer ein gutes Zeichen. Bin gespannt, wie es beim „Stelvio“ in 3 Wochen aussieht, wenn es 21km und 2000 HM nur bergauf geht…
Die teilweise sehr technischen Bergabpassagen liegen mir allerdings gar nicht, werden sie auch nie, und da meine Saisonziele ganz andere sind, wollte ich mit einem weiteren Sturz definitiv nichts riskieren.

Ich blieb sogar auch unter der Siegerzeit vom Vorjahr;  auf Platz 2. kam Ségolène nach 04.38,15 ins Ziel.

Fazit:  6 Monate – 7 Rennen – 7 Podiums – 4 Gesamtsiege – 6 AK Siege

ERGEBNISSE