09.03. Profisport und Sponsoring – Die Realität!
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09.03. Profisport und Sponsoring – Die Realität!

Diese Woche habe ich auf den sozialen Medien einen meiner #thankyouthursday Posts (s. Bilder am Ende) abgesetzt und ein (weiterer) Kommentar hat mich dazu veranlasst, mal ein bisschen Licht ins Dunkle zu werfen. Ich habe das Gefühl, das hier einige Begehrlichkeiten geweckt sind, die alles andere als der Wahrheit entsprechen. Ich will und muss mich nicht erklären, aber der ein oder andere darf schon erfahren, was es bedeutet mit 47 Jahren dem “Profisport” nachzugehen.

Der Rückblick

Vor 15 Monaten (10/2022) habe ich mich dazu entschieden, diesen Weg zu gehen. Was heißt das? Im Laufsport ist man Profisportler wenn man mit 20+ in einem Kader ist. D.h. das fällt bei mir altersbedingt aus, allerdings war ich im Berg- und Traillaufkader für die WMTRC 2023 in Innsbruck; das wusste ich jedoch zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht. Im Triathlonsport ist es “einfacher”, man kauft sich “nur” eine Pro-Lizenz. Sind damit automatisch monatliche Einkommen verbunden: NEIN!

Was bedeutet es dann genau, der Profisport?

Prinzipiell war für mich wichtig, mit dem Entscheid zu beweisen, das ich Leistungen abrufen kann, die auf Profiniveau sind. Und das ist mir mehr als gelungen. Meine Erfolge im Jahr 2023 brauche ich an dieser Stelle nicht mehr wiederholen, können aber hier nachgelesen werden. War das Druck? Ja, brutal! Aber unter Druck entstehen Diamanten, ich habe diesem mehr als standgehalten💎und dabei viel Motivation für andere zurück gegeben.

Öffentlichkeitsarbeit / Die Welt der (sozialen) Medien

In zweiter Stufe steht natürlich als Einzelsportler die professionelle Vermarktung der Person. Es kommt keiner der Partner/Sponsoren und drückt Dir freiwillig einen Scheck in die Hand!
Dieser Teil ist mir auch gelungen. Das Feedback zu meiner Öffentlichkeitsarbeit ist positiv. Auf Instagram fehlen mir nach dem Dafürhalten einiger Personen ein bisschen die Follower, aber das ist mir relativ egal. Diese Plattform wird von mir auch gerne als die “Bildzeitung” der sozialen Medien genannt, weil man nur mit tollen, gestellten und professionell erzeugten Bilder punkten kann. Diese Zeit ist mir zu schade. Ich nutze Instagram, wie Facebook, mit authentischen Bildern/Schnappschüssen um meine Fans über meine Aktivitäten zu unterrichten und meinen Partner eine Plattform zu geben; zusätzlich LinkendIN für ausgewählten Content.

Dazu gehört eine Homepage, die kontinuierlich mit Berichten gefüttert wird und immer auf dem aktuellen Stand ist, ein beklebtes Auto, eine professionelle Sponsorenpräsentation, regelmäßige Präsenz in der lokalen Presse und zu guter letzte wiederkehrende Newsletter.

Ja, das alles kostet Zeit und bringt direkt auch erstmal wenig Geld. Der PKW ist im übrigen selbst finanziert, auch hier gab es schon das ein oder andere Gerücht, dass dieser gestellt sei 😅

Wie verdient man dann Geld?

Tja, das ist nun die schonungslose Realität: Mein Hauptsponsor bin immer noch ich selbst. Ich arbeite 30 Stunden in der Woche als Personalleiterin. Ja, genau: ich bin Führungskraft mit turbulenten Jahren (7 neue Chef’s in 5 Jahren – aber nicht wegen mir 😎)! Um dann auch hier die Realität widerzuspiegeln: Ich bin im (spezialisierten) Einzelhandel – mit geringen Margen – tätig. Jedwede Vorstellung vom 6-stelligen Jahresgehalt (auf 40h gerechnet) kann ich hier auch gleich im Keim ersticken. Was für mich aber viel wichtiger ist und was mir viel Kraft gibt: Mir macht meine Arbeit und meine Kollegen bei DIASHOP richtig viel Spaß!!

Ich habe einige tolle Partner (s. Bilder), die mich finanziell / materiell unterstützen, was es mir erlaubt, einigermaßen kostendeckend zu arbeiten. D.h. mein Jahresbudget für Startgelder, Reisen, Material und Trainer sind darüber gedeckt. Dafür gebe ich unter anderem o.g. Präsenz wieder, motiviere und inspiriere, auch unseren Nachwuchs beim TSV Alling.
2023 konnte ich noch einige Preisgelder verdienen, soll mir vergönnt sein 😂.

Seit diesem Jahr bin ich bekanntermaßen im Team Scarpa. Das ist schön, die Zugehörigkeit gibt ein tolles Gefühl und wir werden mit Material ausgestattet (= “Sachsponsoring”)🙏

Meine Woche hat 168 Stunden

Um das alles zu bewältigen und Leistung auf hohem Niveau zu bringen, braucht es Organisation und Struktur:

Somit bleiben 3 Stunden pro Tag für Essen inkl. kochen, Körperpflege, Haushalt, Erledigungen.

Ein Privatleben als Anja habe ich auch: Ein offener Einblick

Man mag es kaum glauben 😍 Das präsentiere ich allerdings sehr wenig auf den sozialen Medien ist aber vielleicht heute für den Gesamtblick mal wichtig: Gerade 2023 war es vom familiären Schicksalsschlag geprägt, welcher natürlich (bis vor wenigen Wochen) noch Kreise gezogen hat.
So kam es, das sich bei mir bereits Mitte Dezember ein schwarzes Loch angebahnt hat, weil ja “immer alles zusammen kommt” (Job, Sport, Privat). Benjamin’s Tod Anfang Februar hat dann das berühmte Fass zum überlaufen gebracht und ich bin endgültig psychisch kollabiert. Für ca. 2-3 Wochen war ich im schlechtesten Zustand seit meinem Burnout vor 14 Jahren. Aber zu diesem Zeitpunkt war die Spitze des Eisberges zum Glück schon erreicht. Mit disziplinierter mentaler Arbeit bin ich jetzt wieder weitestgehend hergestellt und bereit für 2024. Bekanntlich mein letztes Jahr als aktive Leistungssportlerin.

Das Wichtigste: Die Passion

So ist das, ein “Profisportler” macht nicht nur den ganzen Tag Sport und führt auf der rosaroten Wolke ein Lotterleben auf Kosten anderer. Er arbeitet. Hart! Aber selbstgewähltes Schicksal und freiwillig. Warum? Weil es eine Passion ist, Spaß macht und das ist das aller wichtigste. Man hat nur dieses eine Leben und getreu meinem Motto “lieber scheitern als bereuen”, lebe ich dieses auch in vollen Zügen💯.

Mir war heute einfach nur mal wichtig, ein paar Fakten darzulegen.

Sorge dafür, dass du in 10 Jahren sagen kannst, “dieses Leben habe ich mir ausgesucht” und nicht “ich habe mich damit abgefunden” 🌻 Zum Glück kann ich das schon jetzt.


TEAM WORK MAKES THE DREAM WORK – DANKE 🙏🙏


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