08.06. WMTRC
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08.06. WMTRC

Träume, Vorbilder, Motivation

Los ging die Reise Anfang der Woche mit einer “Verabschiedung” durch den TSV Alling. Meinen Heimatverein mit viel Freude bei der WM zu vertreten ist das eine. Was mich aber stolz macht, ist die Tatsache, dass man für unzählige sportliche Kinder als Vorbild fungieren darf und kann. Als ich hier vor über 40 Jahren mit dem Handballsport begann, ging es mir ähnlich. Nur verrate ich nicht, wer damals mein „Held“ war; ein paar Geheimnisse brauche ich auch noch😂. Aber eine Vision ist es immer geblieben und dass ich nach all den internationalen Jahren über Umwege zurückkam, zeigt, dass man nie zu alt für Träume oder neue Ziele ist.

Foto: Wolfgang Klarmann. Im Bild mit Karl-Heinz Niebler (Vorstand TSV Alling). Danke für den tollen Austausch und Eure Motivation

3 Tage Festival mit

Los ging es am Dienstag Abend mit der Nationenparade und Vorstellung des Teams auf der “großen Bühne”. Das war mal wieder Gänsehaut pur, im Triathlon durfte ich so was ja schon erleben, aber in kleinerer Dimension.


… Show Down am Donnerstag über 45.2km / 3.1.32 Höhenmeter

Um 9 Uhr fiel der Startschuss. Nein, nicht ganz. Wir hatten einen sog. “neutralisierten” Start, d.h. die ersten 600 Meter gingen über den “CityTrail” (künstlich angelegter Trail in der Stadt) bis zur Innbrücke und dann wurde “scharf geschossen” und die Meute von 350 AthletInnen (164 Frauen, 185 Männer) setzte sich in Bewegung.

Was hatte ich mir vorgenommen? Ich bin aktuell in Top Form und traute mir einiges zu. Ein Ergebnis in den Top 30 der weltbesten Trailläuferinnen wäre schon super. Allerdings wurde uns als Team im Vorfeld eine Medaille zugetraut, so dass dies sekundäres Ziel war. D.h. egal wie ich mich fühlen sollte, ich nahm mir vor um jede Sekunde bis zum Schluss zu kämpfen.

Angesichts der Tatsache, das es ein langer Wettkampf war, gehe ich jetzt nicht auf jeden Abschnitt der harten Strecke ein (Impressionen im Video am Ende). Bei den Frauen gab es knapp 50 Rennabbrüche, was Bände spricht (s. Kommentar unten…). Unter anderem musste auch Laura Hottenrott das Rennen beenden (an Platz 3 liegend), so dass es mit der Medaille nichts wurde. Nun gut, dass kann passieren. Nach ihrer Aussage war sie vom Vortag (4. Platz im Vertical und Silber mit der Mannschaft) mental erschöpft.

Was ich aber einfach erwähnen muss und auf was ich unheimlich stolz bin: Ich war zwischendurch sogar mal auf Platz 11 und grundsätzlich immer im Dunstkreis der Top 15. Das bekam ich auf der Strecke sogar mit, weil die Franzosen mit einer Armada unterwegs waren und die vor mir liegenden Damen mit Platzierungsinfos versorgten (dafür reiche meine Kenntnisse noch 😂). Nun gut, davon kann ich mir jetzt auch nichts “kaufen”, das Endergebnis zählt, aber gerade bergauf bin ich weltweit konkurrenzfähig und damit nehme ich jetzt das Ergebnis mit meinem Rennverlauf vorweg:

Das Birgitzköpfelhaus ist das Ende des ersten langen (ca. 10km) langen Anstiegs, die Sennjochhüttte das Zweite (nach weiteren 7 harten Kilometern). In dieser Zeit spielte ich mit den später 17-21. Platzierten permanent Bäumchen-Wechsel-Dich… Bergauf ich, Bergab sie… Als ich irgendwann wusste, dass ich 13. war, habe ich versucht mitzuzählen. Bei der 2. Verpflegung (Mutterer Alm) sah ich sogar Emilie Forsberg kurz vor mir (2,5 Minuten Vorsprung) rauslaufen. Krass, dass ich mal auf Schlagdistanz dieser Läuferinnen sein kann.

Insgesamt fühlte ich mit die ganze Zeit richtig gut, teilte mir das Rennen perfekt ein und hatte nur kurzzeitig mal so meine Phase nach einem heftigen Downhill. Zu Sturz kam ich natürlich auch (im letzten Downhill), beide Beine total verkrampft, aber auch ohne wäre ich an die beiden starken Downhill-Italienerinnen (Platz 17&18) vermutlich nicht mehr rangelaufen. Die letzte Bergabpassage bin ich dann aber auch wirklich vorsichtig gelaufen, weil ich nichts mehr anbrennen lassen wollte. Kurt König (Sportlicher Leiter DLV Berglauf) rief mir an der Starkenbergerhütte noch zu: “Lass es Dir nicht mehr nehmen” (Top 20), aber die anderen waren halt einfach stärker.

Ich lief überglücklich ins Ziel ein, was dem nachfolgenden Video zu entnehmen ist😍. Nur knapp an den Top 20 vorbeigeschrammt, 2. Deutsche Frau und vor allem eines: ZUFRIEDEN.
Der 22. Platz entspricht relativ gesehen Top 15%.

Was den Tag aber total getoppt hat: Ein Wahnsinns-Empfangskommando im Ziel:

Nicht im Bild: Wolfgang Klarmann (Fotograph)

Ein paar vorletzte Schlussinfos

  • Abbruchquote: Auch bei den Männern mussten 30 vorzeitig abbrechen 🙄. Eine Quote von somit gesamt knapp 23%. Fast 1/4. Das ist heftig. Aber Trail ist halt vor allem psychisch sehr hart, nicht wie auf der Straße, wo man den Kopf abschalten kann. Das muss man aushalten können und eben einen starken Kopf haben.
  • Wetter: zwischenzeitlich war es schon echt kalt, da oben. Aber es ging dann irgendwie. Als ich im Ziel war bzw. gerade im Auto saß, öffnete Petrus seine Schleusen. Mal wieder alles richtig gemacht.
  • Stimmung: Wahnsinn! So viele Leute an der Strecke. Berge hochgepeitscht, angefeuert, mitgelaufen. Dank Euch, ihr habt das auch gerockt.
  • Organisation: Chapeu Innsbruck. So eine WM über 5 Tage zu stemmen, echt super. Vor allem die Liveübertragungen sind der absolute Hammer.
  • Deutsches Team: Daniela Ömus (“Zegama”-Siegerin) wurde 6. Sehr stark! Benedikt Hoffmann, kein unbekannter im deutschen Ultra/Trailzirkus 10. Auch sehr stark. Am besten aber unser DLV-Support rund um Maike Billig, Kurt König, Michael Sommer, Timo Zeiler und all die anderen Finisher, Unterstützer. Danke!

Mein kurzes Schlussfazit

“Mal wieder” eines meiner besseren Rennen. Ohne Worte. Es dauert wohl noch etwas, bis das eingesackt ist. Insgesamt sind mir beim Zieleinlauf sehr, sehr viele Steine der letzten 5 Wochen von der Schulter gefallen und ich fühlte mich so befreit.

Feedback vom Sportlichen Leiter Berglauf, DLV, Kurt König: Du warst Spitze 😍 Das war überragend!

ERGEBNISSE
Bericht Laufen.de
Fürstenfeldbrucker Tagblatt





Impressionen vom Streckencheck (Instagram Reel)

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