29.10. Frankfurt Marathon anstelle Weltfinale Italien
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29.10. Frankfurt Marathon anstelle Weltfinale Italien

Update 31.10: Fotos


Ändere das Ziel, aber nie die Motivation 

Der ein oder andere Leser mag sich jetzt wundern: Noch vor 4 Wochen habe ich das Rennen beim UTMB Nizza aufgegeben, da letztendlich der „Kopf“ nicht mit dabei war und ich zu Beginn mehrmals beidseitig umgeknickt bin. Anschließend die Absage des Weltfinales der Golden Trail Serie in Italien, welches vergangenes Wochenendes stattfand.

Dafür jetzt ein Straßen-Marathon in Frankfurt. Wie passt das zusammen?  Eine Mischung aus “zugeben, dass man mal was nicht schafft, ohne dabei gleich in Resignation zu fallen”:

Die vergangenen Monaten waren sehr erfolgreich🏆. Sie haben aber mit vielen Reisen (ca. 50 Kurznächtigungen mit 9.000km Auto-KM + Flugreise Nizza) auch Tribut gezollt; nicht zu vergessen der Schicksalsschlag in der Familie. Letztendlich hatte ich keine Kraft mehr für eine weitere längere Reise/Abwesenheit von zu Hause🙄.

Meine Motivation ist aber nie versiegt. Zum Glück habe ich aber das Talent, Rennen und die unterschiedliche Einstellung dafür kurzfristig umzuswitchen und bin vermutlich auch deshalb im Multisport so erfolgreich.

Über Bauch-, Herz- und Kopfentscheidungen 

Ich werde nicht müde zu betonen, das der Solo-Marathon über 42,195km dabei meine allerliebste Disziplin ist. Noch in der Woche vor „Nizza“ wollte ich ebenjenen Wettkampf absagen und den Köln Marathon laufen, weil mein Herz dafür gebrannt hat und ich wusste, dass die Reise nach Nizza gegen mein Bauchgefühl verstößt. Ich hatte mich aber dann letztendlich für ein Himmelfahrtskommando entschieden, weil dann auch noch der Kopf dazu kommt, der einem oft einen Streich spielt und ich mich halt auch gerne aus meiner Komfortzone rausbewege: “Wenn man Misserfolg meidet, vermeidet man auch Erfolg 

“Dank” Nizza, Frankfurt Marathon zum 5.ten 

Daher der ursprüngliche Entscheid “pro Nizza”, aber ich beschloss noch auf dem dortigen Kurs, als ich – an Platz 3 liegend – zur Aufgabe in die nächste Verpflegungsstelle joggte, nicht nach Italien zu fahren und in Frankfurt zu laufen! Die 53km, die ich letztendlich absolvierte, nutze ich als guten langen Vorbereitungslauf und die Füße haben es auch gedankt, ich möchte nicht ausmalen, was ich ruiniert hätte, wäre ich die 115km zu Ende gelaufen🙏. Noch heute spüre ich beim Kraulbeinschlag die Strapazen!

Somit stand meinem 5. Start in der Hessenmetropole, im 9. Solo-Marathon, nichts mehr entgegen:  


Der eigene Kampf gegen Wind, Regen, die Zeit und sich selbst

Das Wetter war auch Frankfurt-typisch: Starker Wind, zum Glück aber aus Süd, was dem Streckenverlauf entgegenkommt, dazu aber leichter Regen und wie es bei “Bestzeiten-Projekten” so üblich ist, der Kampf gegen sich selbst und die Uhr: Nicht auf Position, mit Taktik und/oder Strategie. Das ist mental schon auch sehr herausfordernd, aber halt anders wie die meisten Rennen der vergangenen Monate.

Allerdings bin ich aktuell – zumindest im Training – schneller den je und habe ja auch erst im Juli eine neue Bestzeit im Halbmarathon aufgestellt. Somit war mein Traum, eine “02.57h“ zu laufen, wieder in Schlagdistanz gerückt. Ursprünglich war dies für April 2022 in Wien geplant, der dortige Kurs ist aber alles andere als rekordfähig. Daher galt es eine Rechnung zu begleichen und meine „03.10h“ auf der Triathlon Langdistanz in Podersdorf gaben mir ebenfalls genug Selbstvertrauen💪. 


.. belohnt mit einem irren Rennen, pulverisierter Bestzeit und einem 2. Platz in der Altersklasse… 🥈

.. und das bei einem so großen Event wie Frankfurt. Als Multisportler. Wo fange ich an? Am Besten beim immer wieder grandiosen Zieleinlauf in der Frankfurter Festhalle und der Realisierung, dass ich mir nicht nur erneut einen Traum erfüllt habe, sondern auch mit der Tatsache, dass der Lauf von Anfang bis Ende einfach nur irre war. Irre locker. Irre entspannt und irre konstant:

So stand die Hälfte (HM) im absoluten “Flow-Zustand” bei 01.28,05 und ich hatte schon eine Einschätzung was für eine „Bombenzeit“ das werden könnte. Vor den nächsten 10-12km habe ich dann immer am allermeisten Respekt, da ein Marathon frühestens nach 32km beginnt. Ich übte mich weiter in Geduld, konnte aber weiterhin das Tempo halten (bei den meisten geht dann das Leiden los) und die letzten Kilometer ins Ziel “fliegen”. 

Das “Pacing” von welchem wir Athleten gerne sprechen ist beim Marathon ein Drahtseilakt und extrem wichtig. Zu schnell angegangen kann das schnelle Ende bedeuten, da die Kohlenhydratspeicher zu schnell leer werden. Meine 5km Splitzeiten:

20:52 – 20:48 – 20:49 – 21:02 – 20:36 – 20:55 – 21:01 – 20:52 – 09:13 (2,195km) . Nahezu perfekt!

Zweite Hälfte somit: 01.28,13 mit einer Endzeit: 02.56,18 was bedeutet, dass die alte Bestzeit aus April 2022 um knapp 3 Minuten unterboten wurde.

Und recht viel mehr kann ich zu diesem Lauf auch nicht sagen😂 Wieso auch… Der große Clou ist on top allerdings der zweite Platz in der Altersklasse 45 hinter keiner geringeren wie Yvonne van Vlerken, ehemalige Profi-Triathletin.

Disziplin, Kontinuität und Hingabe ein um’s andere Mal ausbezahlt, nicht von DNF’s beirren lassen. Immer wieder weiter an sich glauben. So werden Träume zur Realität

Ergebnisse 

Update 19.11.2023: WM-Qualifikation 🎉


Ausblick: Ende 2023 & 2024 

Das war jetzt das offiziell letzte Rennen DER Saison 2022/23. War es das wundervolle Ende einer tollen Saison oder der gigantische Anfang vom Ende?😎 BEIDES!


Anfang Dezember kommt das kalendarische letzte Rennen (Mountainman “Nikolaustrail”), was für mich aber eher ein verdienter Abschluss sein soll, bevor es dann Mitte Dezember auf eine wunderschöne Fernreise (die erste seit 5 Jahren!) geht.  

Tja und dann kommt das, was ich in meinem letzten Newsletter schon als Entscheidung angekündigt hatte. 2024 wird mein letztes Jahr im aktiven Wettkampfsport sein. Das “Warum, wieso, weshalb” gibt es Anfang nächsten Jahres mit einem tollen Sammelsurium an „Abschiedsrennen“.  


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