15.06. Koasamarsch – Marathon 🥇
Ein bisschen fassungslos bin ich schon (noch). Ein Paradelauf. Ein perfekter Lauf. Doch eigentlich wollte ich dieses Wochenende, nach meinem Erfolg in Bad Tölz, doch eine Triathlon Mitteldistanz machen, um meine Ausdauerqualitäten unter Beweis zu stellen🙏.
Was macht einen wahren und wohl auch talentierten Multisport-Athleten aus? Er besitzt nicht nur körperlich, sondern auch mental die Gabe schnell umzuswitchen:
Spontan Nr. 1: Tirol anstelle Lauingen
Montag Abend kam die kurzfristige, aber doch irgendwie nicht ganz unerwartete Mitteilung des TV Lauingen, dass der Triathlon nicht wie geplant über die Bühne gehen kann. Das Hochwasser hat den Schwaben zugesetzt, die Rettungskräfte sind noch anderweitig beschäftigt. Schade, aber sehr verständlich. Sofort abgehakt setze ich mich an den Rechner und recherchierte, was am Wochenende noch so los ist. Es sollte auf alle Fälle unkompliziert ohne Übernachtung und erschwinglich sein.
Mein Wahl fiel relativ schnell auf den legendären Koasamarsch im wunderschönen Tirol (Ebbs). Ich kannte den Lauf natürlich und dort kannte man mich. Eine kurze Mail an den Veranstalter, ob ich starten darf, wurde stante pede mit einer Anmeldung bestätigt.
Spontan Nr. 2: 44km anstelle 33km feinste Trails
Doch wurde ich gleich für die Königsdisziplin gemeldet 😂 Ich wollte doch nur die 33km mit 1.700 Höhenmetern laufen. Mein letzter Trail liegt schließlich schon über 3 Monate zurück und seither habe ich ausschließlich für Triathlon trainiert. Eine schlaflose Nacht brachte aber die Erkenntnis: “Scheiß da nix, dann feit da nix“. Und so ging es Samstag früh auf die (offiziell) 44km mit 2.200 Höhenmeter (meine Uhr zeigte dann 45.3 mit 2.300HM🙄).
Triathlon “meets and beats” Biathlon
Ein Blick auf die knappe Startliste (20 Athletinnen) lies mich dann aufschrecken: Qualität vor Quantität. Es war keine geringere als die DSV-Biathletin Anna Weidel gemeldet. Ok, man wächst mit seine Herausforderungen. Ich malte mir schon Chancen aus, da ich auf den “langen Sachen” einfach trainierter bin. Aber Anna ist halt 20 Jahre jünger und im DSV Kader (auch wenn das dieses Jahr möglicherweise anders aussieht).
Ich ließ mich nicht beirren und machte mein Ding. Es war dann auch ein Start-Ziel-Sieg mit 8 Minuten Vorsprung vor Anna. Ich hatte einen perfekten Tag und – horcht, horcht – ich habe mich kein einziges Mal verlaufen, bin nur einmal schwer gestürzt. Nun gut, jetzt weiß ich, dass ich keine Osteoporose habe.. So wie der Oberschenkel an der Kante des Single-Trails aufgeschlagen ist, habe ich aller schlimmstes befürchtet. Nach ca. 5km ließ der Schmerz aber dann nach und bis dato ist es nur ein ganz fettes Hämatom.
Ergebnis
Die Zeit war zudem der absolute Hammer. Vor 2 Jahren – mit Österreichischer Meisterschaft – benötigte die Siegerin 05.40,33 Stunden.
Dieses Jahr war ich mit meiner Sieg-Zeit von 05.12,37 zudem 6. Mann (von 66 Athleten gesamt). Die Siegerin über die 33km hat im Übrigen 04.51h benötigt.
Kommentar zu meiner Mama im unmittelbaren Anschluss: “Alter Schwede, was war dass denn?”
2025 – 55 Jahre Koasamarsch…
… mit einer Spezialdisziplin über 55km.
Dieser Lauf ist mehr als zu empfehlen. Die Organisation ist top, alles herzlich, die Umgebung und die Strecken “zachowageil” (offizieller Slogan). Gut zu laufen, zwischendurch sehr technisch. Der Musikantensteig (500HM auf 2.7km) brutal, aber cool und die Verpflegung unterwegs tipp topp.
Bin ich nächstes Jahr wieder dabei? Nach dem offiziellen Ende meiner Karriere? Ja, klar. Das bin ich dem Team schuldig und ich stehe auch schon auf der Startliste😊
ERGEBNISSE – aller Disziplinen. Der Ursprungsgedanke, das Wandern, wird natürlich weiterhin hoch gehalten. Richtig schön, für jeden was dabei!
Fotos 1+2: Erwin Fladerer, Bayerische Laufzeitung
No Comments