09.05 – Alles Neu macht der Mai ?!
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Lang’ hab ich nichts hören lassen, was aber nicht heißt, es ging mir schlecht! Im Gegenteil, zum einen bin ich der Ursache der langen Problematik mehr oder weniger auf den Grund gekommen und zum anderen habe ich diese lange Phase der (läuferischen) Rekonvaleszenz in vielerlei Hinsicht extrem konstruktiv genutzt. Man muss in allen Lebenslagen das BESTE daraus machen, darf NIE AUFGEBEN und muss dabei vor allem BEI SICH bleiben❣. Und darf dabei auch etwas (selbst-)kritisch sein.
Nach Schockstarre zur allmählichen Tiefenentspannung
Um eine kurze Revue der Eisbergspitze passieren zu lassen: Im Oktober 2018 bin ich noch spontan einen außerirdischen Marathon gelaufen, habe topfit eine noch genialere Vietnam-Reise erleben dürfen, um dann anschließend eine seither 5-monatige Episode von körperlichen Schmerzen im rechten Unterschenkel zu durchlaufen.😓
Am Ende des Tages war es, wie so oft, ein Zusammenspiel vieler Dinge welche zum Teil gar nichts mit dem Sport zu tun hatten.
👉Fakt war aber, dass das System endgültig aus den Fugen geraten war. Das habe ich Ende Februar erkannt, war seither wieder ich selbst und relaxter. Schmerzen sind optional. Leiden gibt es auf Wunsch! 🍀
Ich denke, es ist wichtig, erstmal für alles offen zu sein. Wenn man aber merkt, dass das Bauchgefühl in eine vollkommene andere Richtung geht, muss man die Reißleine ziehen! Ich habe sie mal wieder aus den Händen gleiten, mich zu sehr fremd-bestimmen lassen und es dadurch leider noch schlimmer gemacht🤦♀️!
Glücksinsel Mallorca🌻
Als ich Anfang April immer noch über dieselben Beschwerden wie im Dezember klagte, hatte Jo, mein Trainer, wohl auch endgültig die Nase voll und sagte, „Steig‘ in den Flieger, ich behandle jetzt Deinen Rücken“. Immer wieder hatte er es mir gepredigt…
Gesagt, organisiert, getan und nur 10 Tage später begab ich mich mit gutem Gefühl in die “Spindler-Magic-Hands” um mir die tief sitzende („autochthone“) Rückenmuskulatur aufbohren zu lassen. Diese, an Quer- und Dornfortsatz anliegend, war so hart, das sie den Ischias negativ beeinflusste. Und dieser geht ja bekanntlich durch “Mark und BEIN“!
Es war zwar nicht so geplant, ich konnte aber noch auf der Insel die ersten Laufeinheiten absolvieren!! 🏃♀️🏃♀️
Die Rückenbehandlung wird natürlich zu Hause fortgesetzt und eine “Danke” hier schon mal meiner Mutter, das sie hierzu Ihre Komfortzone verlässt und bereit ist, sich auf was neues einzulassen. Parallel dazu hatte ich nun endlich das Glück nach 2-jähriger Wartezeit bei einer sehr guten Osteopathin auf die Patientenliste zu kommen. In akuten Fällen (“da muss ich jetzt mit dem Presslufthammer hin“), gehe ich zur intra-muskulären Behandlung zu einem Bundesliga-Sportarzt. Natürlich ist das auch alles mit finanziellen Einbußen verbunden, aber auch das ist selbst-gewähltes Schicksal. In unserem Gesundheitssystem hat Qualität nun mal seinen hat seinen Preis.
„Dein Körper will Dir was sagen”… Ich auch 😣
Ein Satz, den auch ich nicht mehr hören kann. Ja richtig, der Schmerz drückt was aus, aber man sollte erstmal die Ursache finden. Und wer Erfolg hat, hat Recht.
Irgendwie schon “schade”, dass man dafür extra nach Mallorca fliegen muss, aber wie sagte meine Mutter so schön: “du machst halt nie halbe Sachen und das Einfache ist dir zu langweilig”.
Wobei ich in den vergangenen 4 Monaten immer wieder diese Rückenmuskulatur und deren Behandlungsnot erwähnte. Zweifellos ist es einfach, die Verantwortung erstmal ausschließlich auf den intensiven Sport und den per MRT gesicherten Bandscheibenvorfall zu schieben, der einfach nicht heilen wollte, am Ende natürlich auch nicht wirklich das Dilemma war und es es unnötige Schonhaltung selbstverständlich nicht besser machte! Vermutlich war genauso wenig 2017 das Ödem bzw. später der Pudendus-Nerv das Übel meiner monatelangen Beschwerden.
Solch ein Eisberg, z.B. in Form der genannten Verhärtungen, baut sich über Jahre, wen nicht sogar Jahrzehnte, hinweg leise, leise durch zig Sachen auf und irgendwann knallt das Boot gegen die Spitze 🛳. Ich habe dafür mal mein nicht so ganz fades Leben auf den Kopf gestellt 😬: Das Leben auf der “Überholspur” ging im Prinzip im Jahre 2000 los und endete erstmal mit meinem Cut 2011. Der Körper hat anschließend in den Jahren des intensiven Sports und ein paar Holpersteinen in jüngster Zeit noch alles mitgetragen, aber das Fass ist nun übergelaufen. Rückblickend betrachtet eh ein Wunder, dass das alles so lange gut ging🙏.. Ich muss hier aber für den Leistungssport ganz klar eine Lanze brechen: Man sieht immer nur den verletzen Sportler, schiebt ihn in eine Schublade, welche Belastung aber ansonsten – gerade mit Beruf -dahintersteckt bleibt verborgen. Selbst Deutschlands beste Marathonläuferin MUSS nebenbei Vollzeit arbeiten, weil sie sich ihre Profi-Karriere sonst nicht leisten könnte. Klar, ich bin “nur” Amateuerathletin, und die Frage nach dem “Warum das Ganze” liegt auf der Zunge…
Der Mensch, Technikgesteuertes Individuum
Nun gut, wisst ihr eigentlich, das durch eine empirische Studie (aus UK) belegt ist, das MRT‘s zu 70% in die Irre führen und Sachen hervorbringen die nicht das Problem sind? Unter anderem hatte sich witziger Weise gerade eben auch Dr. Müller-Wohlfahrt in einem ausführlichen Spiegel-Interview hierzu ausgelassen und der ist ja für seine ausgezeichnete palpatorische Diagnostik bekannt. Ich habe dann auch gleich noch in einem Ruck seine Autobiographie gelesen. Sehr empfehlenswert, auch mental, vor allem auch die Abhandlungen zum Thema Rücken und Beschwerden in den unteren Extremitäten. Ja, es hätte alles so einfach sein können, aber es passiert auch alles so, wie es passieren muss! Die Vergangenheit ist passé, wenn man sich hier weiter mit beschäftigt, macht man die Zukunft auch kaputt. 😈
Ich hatte sogar jemand, der mittels E-Mail-Austausch versuchte, mich zu heilen (“brauch nur deine Pulsdiagramme, dann kenn’ ich dich gut genug”. Echt jetzt, wow!!). Ich bin ja ein Fan der Digitalisierung, aber der e-Patient wird noch “a weng” brauchen…🤫😝
Die Vernünftigen halten bloß durch, die Leidenschaftlichen leben
Das “Warum” ist einfach beantwortet, wenn man weiß, was Leidenschaft ist. Punkt👆.
Intensiver Sport zollt Tribut, ganz klar, man kann aber bei “Gefahr erkannt” dagegen wirken. Gleiches gilt im Übrigen für Bewegungsmangel, Fettleibigkeit, ungesunde Ernährung und zuviel Alkohol! Was in unserem Körper aufgrund unserer Wohlstandsgesellschaft abgehen kann, bleibt zu lange unerkannt und wird meist nicht in Korrelation gebracht oder einfach ausrede-halber aufs Alter geschoben.
Aber egal, wie man sein Leben gestaltet: ein Ziel nur wegen eines Rückschlages aufzugeben ist in etwa so, wie wenn man bei einem Platten die anderen 3 Räder auch noch aufschlitzt. Den “point of no return” hat man außer bei fatalen Diagnosen nie erreicht🍀.
Fazit: “Nicht das Fallen, das liegen bleiben ist das Problem”
Dass sich das Elend nach einer Saisonpause mit schlimmeren Ausmaß zu 2017/18 wiederholt hat, gab mir unweigerlich zu denken und wurde tief analysiert (s. oben) 🙄. Es ist nichts, was man nicht wieder herstellen kann und was für immer irreparabel ist. Glaubt mir, ich habe viel gelesen, studiert und mich bei Fachkräften informiert. Bei anderen mag es „Knie, Kopf, Magen, regelmäßige Infekte oder eben auch mal eine Babypause zur Erholung sein:
Meine sensible Stelle, an welcher nun alles mal zusammenkam, ist der Rücken, da MUSS ich jetzt mit diversen Maßnahmen zur Prävention, sowie grundsätzlichen Änderungen von (Lebens-)gewohnheiten, dran bleiben. Es gibt nach wie vor keine richtige belastbare Diagnose, somit auch keine allumfassende “Pille”. Ich muss mir bewusst sein, dass das immer wieder passieren kann, denn alles ist vergänglich. Aber warum es auch einfach machen...😂. Und vor allem steigt natürlich mit zunehmenden Alter die Regenerationsphase!
Auf alle Fälle bin ich für das ALLES DANKBAR, auch weil ich wieder viel gelernt habe 🙏.
Und nu?
Seit gut 2 Wochen laufe ich wieder, der Körper gewöhnt sich zunehmend an die Belastung (“Ruhe ist Gift für den Rücken”), die Schmerzen versiegen wieder langsam und leise. Der Winter war sehr ergiebig, ich bin in sehr guter Form, vor allem natürlich auch durch das intensive Langlauftraining. Aktuell habe ich eher das Luxusproblem, das die ehemals Grundlagengeschwindigkeit beim Laufen viel zu langsam für mein Herz ist💗😅.
Einen Plan lasse ich aber trotzdem noch in den Schubladen, ich habe da jetzt mal keine Eile, freue mich dafür jetzt schon “wia a Schnitzel” auf den ersten Wettkampf. Wann immer das auch sein mag. “Quality prevails”. 💪
Eure Anja😍
HIER weitere Fotoeindrücke aus Mallorca, sowie ein Video von einer unbeschreiblich schönen Wanderung auf San Salvador!🗻
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