11.11. – 2016
Eine neue Zeitrechnung beginnt
… die Saison 2016 klopfte an meiner Tür und ich habe „sie mal reingelassen“ 🙂 Kunterbunt wie im Fasching wird es bestimmt. Wie versprochen, heute ein Ausblick auf meine Ziele für die nächsten 10 Monate; vorab aber noch ein Rückblick auf eine Saison“pause“ der besonderen Art:
Die vermeintlich „harmloseste“ Nachricht der vergangenen Wochen war für mich die Diagnose eines Muskelfaserrisses im Knie, den ich mir im Übrigen schon vor dem Marathon zugezogen habe. Meine anfängliche Unzufriedenheit über die Zielzeit von 3.14,52h hat sich relativiert 🙂 „Anja – the stupid – Machine …“
Danach musste ich mich am 07.10 einer weiteren, geplanten Nierenoperation („Steinsanierung“) unterziehen. Die Mikro-Fassung des Geschehens: Zum einem gut, da keine Punktion, d.h. Nierenspiegelung durch die Haut von außen, zum anderen aber sub-optimal, da das Steinmaterial nicht final entfernt, sondern dafür erst vorbereitet werden musste (Schlitzung des Gewebes rund um die zu Stein gewordenen Nierenpapillen). Postoperativ – Teil I kamen dann neben den üblichen – vom April gewohnten – Beschwerden des eingesetzten Doppel-J-Katheters (von der Blase über den Harnleiter in das Nierenbecken), eine bakterielle Infektion, eine Erkältung sowie Probleme bei der Einstellung auf die Langzeitmedikation dazu. Körper und Psyche hatten mal wieder einiges zu tun. Nach einem erholsamen und krafttankenden Kurzurlaub im Bayerischen Wald mit meinem Partner und bei traumhaftem Wetter und wo ich es doch schaffte, den Grosen Arber zweimal zu bezwingen (per pedes und pedalo) fand dann am Montag 02.11 die zweite Operation statt. Dieses Mal zur vollsten Zufriedenheit des Operateurs; in diesem Zusammenhang großer Dank an Dr. Straub, Oberarzt im Klinikum Rechts der Isar, der sich mir und meiner Krankheit (dazu später mehr) sehr viel Zeit, Aufmerksamkeit und Dringlichkeit widmet!
Postoperativ – Teil II gab’s dann noch eine kleinere Thrombose, welche für 14 Tage mit Blutverdünnung behandelt wird. Hört sich retrospektive schon alles sehr gruselig an, aber was nicht umbringt, macht hart!
Die Heilung aller Baustellen schreitet gut voran und ich konnte erfolgreich mit dem Training beginnen. Aber für was eigentlich ?
Die Highlights des kommenden Jahres:
- Ironman Zürich
Mutmaßlich leuchten jetzt vielleicht bei einigen Lesern die ??? auf?! War es nicht mein heißgeliebtes „Nizza“, mit der Auffahrt zum Col d’Ecre, wo ich mein Langdistanzdebüt machen wollte (04.06.2016)? Ja, das war der Plan; Pläne muss man aber manchmal kritisch hinterfragen und überdenken, wenn sich die Basis dessen geändert hat 🙂 So werden wir nun vom 26.05.-04.06.2016 in Maribor/SLO weilen, die dort stattfindenden Medigames werde ich als Trainingslager nutzen und den einen oder anderen Wettkampf außer Konkurrenz bestreiten.
So wird nun der erste große Meilenstein rund 7 Wochen später am 24.07.2016 in Zürich erreicht. Ich habe mir mit dem ersten Rennen über 226km (3,8km schwimmen, 180km Radfahren, 42.2km laufen) bewusst lange Zeit gelassen um die entsprechende muskuläre und konditionelle Grundlage für solch eine Belastung solide aufzubauen. Nach vier Jahren Triathlon, davon 3 Jahre Mitteldistanz, bin ich nun mental und nach dem Vorbereitungsendspurt auch körperlich reif dafür! Warum aber nun Zürich? Ganz einfach, zum einem ist die Radstrecke nicht weniger einfach wie Nizza, ehrlich und hart verdient. Bin ich zwar kein Fan von „2-Runden“-Kursen, dafür führt dieser durch meinen damaligen Wohnort (Kilchberg), welches der zweite Grund für die Wahl des Events ist: ein gefühltes „Heim-Rennen“ (pro memoria: Mai 2009-Dezember 2010 Beschäftigungsverhältnis bei der Allianz Switzerland). Ich freue mich schon genauso sehr auf die Rückkehr wie auf die Berge an der Cote d’Azur zumal mir auch gesteckt wurde, das sich durch die nähere örtliche Lage die Fangemeinde erhöhen wird 🙂
2. 70.3 Weltmeisterschaft in Australien
Das zweite große Highlight ist die erneute Teilnahme bei der Mitteldistanz WM (1,9/90/21.1km); dieses Mal in Molooba, Queensland, welche 3 Monate später am 04.09.2016 stattfindet. Qualifiziert habe ich mich dafür bei der diesjährigen Europameisterschaft in Wiesbaden als 3. meiner Altersklasse (35-39). Der „Ausflug“ nach Australien wird dann mit dem ersten richtigen Urlaub seit Jahren verbunden. Die Vorstellungen gehen dahin, das wir nach dem Rennen mit dem Auto – in Etappen – an der Küste entlang nach Sydney fahren und dort angekommen noch ein paar Tage bei meiner Freundin Catherine chillen.
Stichwort Altersklasse: Nächstes Jahr werde ich zum ersten Mal in der AK40 geführt (Jahrgang 1976). Das macht das Ganze mit Sicherheit nicht einfacher; die „Mädels“, sind auch hier noch sehr stark, doch hat mal als Jüngste in der neuen Bandbreite vermeintlich bessere Karten. Wobei, dieses Jahr war ich auch am Ende der AK35 und konnte mich nicht nur dort, sondern auch gesamt, sehr wacker schlagen 🙂 Man wird sehen…
… auch, wie ich mit der erwähnten Langzeitmedikation und Ernährungsumstellung aufgrund einer noch nicht final spezifizierten Stoffwechselerkrankung („Renal tubläre Azidose“). Ich denke, ich schaffe das, wobei ich meine Gesundheit (Belastung für die Nieren) nicht weiter vorsätzlich in Gefahr bringen werde. Wir sprechen hier jetzt nicht mehr von einer banalen Grippe oder einem Muskelfaserriss, doch ist das Ganze, wie gesagt, in den Griff zu bekommen, wenn man sich gewissenhaft und regelmäßig an die Vorgaben hält; ganz banal vergleichbar mit Diabetes, welcher auch fatal sein kann, wenn man nichts tut!
Zu guter Letzt noch ein Appell an alle: Wie ich in den letzten Wochen wieder (schmerzlich) erfahren habe, gibt es nur eines, was wirklich wichtig im Leben ist: die GESUNDHEIT. Das war auch ein Grund, warum ich bei der DKMS eine Knochenmarkypisierung habe vornehmen lassen. Irgendwann, Irgendwie, irgendwo auf dieser Welt wird es einen Menschen geben, welchen ich helfen kann. Dafür steht der Aufwand der Registrierung in GAR KEINEM Verhältnis. Nicht warten, einfach handeln!
Ich bin dann mal trainieren, hab was zu tun 🙂
Bis bald, Eure Anja
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